Kleine Kinder – Große Sorge(n)?
22 Nov
Arbeitsgemeinschaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins / Herbsttagung vom 22. bis 24. November 2012 in Bremen
Nicht nur bei Trennung und Scheidung ist vor allem die Situation der Kinder im Familienrecht besonders schwierig. „Wenn es um die elterliche Sorge der nicht miteinander verheirateten Eltern geht, kommt es häufig zu Konflikten, die auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden“, sagte Rechtsanwältin Eva Becker, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im DAV, beim Auftakt der diesjährigen Herbsttagung. „Aber auch die zahlreichen Reformen im Familienrecht, so auch die Unterhaltsrechtsreform, haben Auswirkungen auf die Kleinsten in der Gesellschaft.“
Auch um die Betreuung der Kinder gibt es viel Streit. Der betreuende Elternteil muss nach den Reformen früher und auch länger arbeiten, deshalb ist ein Umdenken über alternative Betreuungsformen geboten. So wird immer häufiger das Wechselmodell praktiziert, dessen Auswirkungen erörtert werden. „Wir werden die Tagung dazu nutzen, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen“, so Becker weiter.
Berücksichtigt werden muss, dass immer mehr in Deutschland lebende Kinder einen Migrationshintergrund haben. Das kann zum Beispiel in einem Sorgerechtsverfahren eine besondere Rolle spielen. Darüber informieren und diskutieren auf der Herbsttagung Sachverständige, Wissenschaftler und Praktiker.
Diesmal ist der Tagung ein Symposium über das türkische Familienrecht vorangestellt. Der Blick über den Tellerrand des deutschen Familienrechts in andere europäische Staaten ist längst zur Tradition der jährlichen Herbsttagungen geworden. In den vergangenen Jahren gab es Veranstaltungen über Polen, die Schweiz, England, Frankreich, Belgien und Italien.
Den Abschluss findet die Tagung mit der „Aktuellen Stunde“ am Samstagvormittag: „Blutsbande – Erzeuger ja, Vater nein?“. Zur Diskussion steht vor allem der gerade im Kabinett beschlossene Gesetzentwurf zur Stärkung der Rechte der leiblichen, aber nicht rechtlichen Väter. Danach soll in bestimmten Fällen ein Umgangsrecht eingeräumt werden. Auf dem Podium diskutieren Prof. em. Dr. jur. Michael Coester, Ludwig-Maximilians-Universität München, und Dr. Dr. (Univ. Prag) Joseph Salzgeber, Diplom-Psychologe, München.
In der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht sind bundesweit knapp 7.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte organisiert. Sie ist damit die größte Vereinigung von auf Familienrecht spezialisierten Anwältinnen und Anwälten.
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