Das Triple-A der Armut: Alleinerziehend, Aufstocker, Arbeitslos

18 Mai

Pressemeldung der Firma Deutscher Schutzverband gegen Diskriminierung e.V.

Über die Aussagekraft des Armutsberichts wird immer gern gestritten. Die aktuellen Zahlen für 2015 belegen die höchste Armutsquote seit der Wiedervereinigung 1991. Seit über zehn Jahren, so der Deutsche Schutzverband gegen Diskriminierung e. V. (DSD), könne man einen konstanten Anstieg der Quote beobachten. Ein Ende sei nicht in Sicht.

Knapp 13 Millionen Menschen lebten im Jahr 2015 unterhalb der sogenannten statistischen Armutsschwelle. Damit beträgt der Anteil armer Menschen an der Bevölkerung 15,7 Prozent, der höchste Wert, der seit der Wiedervereinigung festgestellt wurde. „Leider zeigt uns das Ergebnis, dass der stetige Anstieg weiter geht. Trotz ständig verkündetem Wirtschaftswachstum, das offensichtlich an den meisten Menschen vorbeigeht“, sagt Uwe Hoffmann, Geschäftsführer des DSD (www.mehr-hartz4.net, www.gegendiskriminierung.de).

Das sieht auch das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) so; ein Fünftel der Bevölkerung sei von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Die Armut wächst zurzeit in den alten Bundesländern. „Wenn man die Hartz-IV-Hauptstadt Berlin herausrechnet“, so Hoffmann, „ist die Armutsquote im Osten rückläufig. Bei uns in Thüringen z. B. ist sie um fast ein Prozent gesunken, in Brandenburg sogar um fast drei.“ Bayern und Hamburg scheinen im Westen noch sichere Plätze zu sein – in allen anderen, auch wohlhabenden Regionen, steigt die Armutsquote. Dies gilt vor allem für die Räume Köln, Dortmund, Gelsenkirchen und das komplette Ruhrgebiet.

„Experten streiten sich seit Jahren, wie aussagekräftig der Armutsbericht tatsächlich ist“, sagt Uwe Hoffmann. „Fakt ist, dass immer mehr Menschen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens besitzen. Obdachlose werden im Armutsbericht übrigens gar nicht einbezogen. Und die rund sieben Millionen tatsächlichen Arbeitslosen sprechen eine eigene Sprache.“

Der Zusammenhang zwischen Armut und Arbeit ist offensichtlich. „Ich nenne diesen Effekt das Triple-A der Armut. Alleinerziehend, Aufstocker, Arbeitslos“, so der DSD-Geschäftsführer, der mit seinem Verein schon vielen Betroffenen helfen konnte. „Überwiegend geht es dabei um falsche Bescheide und Sanktionen“, erklärt Uwe Hoffmann. „Ich bin ein bekennender Gegner von Sanktionen, die im Prinzip die Menschen nur in die Mühlen der Niedriglohn-Industrie zwingen. Ohne Aussicht auf eine Perspektive – ohne Nachhaltigkeit.“



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Leider gibt es auch heute noch zahlreiche Fälle von Diskriminierung. Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen ist in Deutschland alltägliche Realität. Das Unrechtsbewusstsein bzw. die Sensibilität gegenüber dem Thema Diskriminierung ist in unserem Land, so zeigen Meinungsumfragen, bedauerlicherweise relativ schwach ausgeprägt. Unser Verein engagiert sich auch für Menschen, die auf Hilfe nach dem SGB II (Hartz IV) angewiesen sind. Wir unterstützen sie mit Rat und Tat und wollen so dazu beitragen, dass Berechtigten das Leben nicht noch zusätzlich erschwert wird.


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