Urteil zum Datenschutz bei Whatsapp

29 Jun

Pressemeldung der Firma Rechtsanwälte Lampmann, Haberkamm & Rosenbaum Partnerschaft

Nun ist es amtlich: “WhatsApp zwingt User zu Rechtsverletzungen“ – Das ist ein Titel wie „Endlich klar: Zuckerproduzenten sind Schuld an Karies“. Ein großer Teil der veröffentlichenden Magazine zitiert aktuell Rechtsanwälte, die das Urteil des Hersfelder Amtsgerichts in ähnlicher Weise kommentieren: Natürlich geben WhatsApp-Nutzer Daten weiter, ohne explizit alle Beteiligten um ihre Zustimmung bitten, andererseits ist aber auch allen bewusst, dass wohl eben das auch Charakter dieses sozialen Mediendienstes ist.

Der Hersfelder Richter hatte einer Mutter auferlegt, die Genehmigung zur Weiterleitung von Telefonnummern von allen im Smartphone ihres Sohnes gelisteten Personen vorzulegen. Bis dahin dürfe dem Kind die Smartphone-Nutzung nicht mehr gestattet werden. WhatsApp selbst hält sich laut seiner AGB – die natürlich niemand liest – aus diesem Konflikt heraus: WhatsApp-User bestätigen dort nämlich, über eben diese Genehmigungen zu verfügen. Tun sie das nicht, können Sie den Dienst nicht nutzen. Arno Lampmann, Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und Partner bei LHR – Kanzlei für Marken, Medien, Reputation in Köln: “ Der Hintergrund des Urteils ist familienrechtlicher Natur: Die WhatsApp-Entscheidung war durch die Scheidung der Erziehungsberechtigen ausgelöst worden und durch einen Streit über die Handynutzung des gemeinsamen Kindes.“

Laut Lampmann geht es hier gar nicht so sehr um die Rechtsverstöße der einzelnen Nutzer, wenn sie Daten ohne Einwilligung ihrer Kontakte (unbewusst) weitergeben. Es ist also nicht zu befürchten, dass es zu Massenabmahnungen wegen Datenschutzverletzungen kommt. Lampmann: „Dazu müsste sich erstmal ein Kläger finden, für den sich ein entsprechendes Vorgehen überhaupt lohnt.“ Allerdings: Für grundsätzlich interessant hält der Kölner Datenschutz-Fachmann das Thema schon, denn die Unzulässigkeit des Handelns von Whatsapp-Nutzern ist damit mehr oder weniger “amtlich“. „Vielleicht beginnen Verbraucherschützer oder Mitbewerber nun einmal, sich für die AGB solcher Dienste zu interessieren und diese unter dem Aspekt der “überraschenden Klausel” anzugreifen. Denn: Man kann Whatsapp faktisch nicht wirklich nutzen, ohne mehr oder weniger bewusst gegen die AGB zu verstoßen.



Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Rechtsanwälte Lampmann, Haberkamm & Rosenbaum Partnerschaft
Stadtwaldgürtel 81-83
50935 Köln
Telefon: +49 (221) 2716733-0
Telefax: +49 (221) 2716733-33
http://www.lhr-law.de

Ansprechpartner:
Niklas Haberkamm
Rechtsanwalt
+49 (221) 2716733-0



Dateianlagen:
    • (Bild: © michelangeloop - Fotolia.com)
Rechtsanwalt Arno Lampmann ist Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und als Partner bei LHR - Kanzlei für Marken, Medien, Reputation - Ansprechpartner für alle Themen des Datenschutzrechts.


Weiterführende Links

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die Huber Verlag für Neue Medien GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die Huber Verlag für Neue Medien GmbH gestattet.

Comments are closed.