Zwischenergebnis der Ausstellung: „Psychiatrie – Terror statt Hilfe“: Die Hölle in Münchener Psychiatrien, aber auch Hilfe und Zuspruch aus der Bevölkerung

18 Apr

Wirbelsäule gebrochen, nach Elektroschockbehandlung in der Nußbaumklinik

Pressemeldung der Firma Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V.

Bereits am ersten Tag der Ausstellung: „Psychiatrie – Terror statt Hilfe“ an der Münchner Freiheit erzählten Betroffene von den unglaublichsten Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie. 

Ein junges Mädchen berichtete, sie sei in der Heckscher Klinik im Alter von 14Jahren ans Bett gefesselt und gewaltsam unter Psychodrogen gesetzt worden, indem ihr eine psychiatrische Pflegerin die Nase zu hielt, ihr den Mund gewaltsam öffnete, um das Psychopharmakon in den Schlund zu drücken. Um zu atmen, musste sie die Psychopille schlucken. Nebenwirkungen der Multi-Medikation seien so stark gewesen, dass die Leber des Teenagers zerstört wurde und die heute 16-Jährige an Herzrythmusstörungen leide. Ihr Freund, der sich ebenfalls bei den ehrenamtlichen Helfern der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte meldete, bestätigt diesen Vorfall und erzählt, dass er mehrere schwerste Psychopharmaka verabreicht bekam und schlimmste Angstzustände als „Nebenwirkung“ davontrug.

Die beiden Teenager berichteten von herzzerreißenden Erlebnissen in der Psychiatrie. Melanie (Name geändert) sei nur deshalb von Psychopharmaka runter, weil ihre Leber durch die starke Medikation, die sie in der Kinder- und Jungendpsychiatrie in München erhalten hat, zerstört wurde. Sie habe in der Heckscher Klinik in einem geschlossenen Raum sein müssen, in dem sie 24 Stunden am Tag von Kameras überwacht wurde.

Eine 19-Jährige erzählte unter Tränen, dass sie an Gedächtnisstörungen leide, seit dem sie im vergangenen Jahr mehr als ein Dutzend Elektroschock-Behandlungen in der Psychiatrie der LMU München erhalten habe.

Ein 20-Jähriger aus der Psychiatrie in Schwabing berichtet, dass er 14 Tage lang 24 Stunden am Tag an sein Bett gefesselt wurde. Wenn er die Pfleger rief, weil er zur Toilette musste, seien die oft nicht gekommen, obwohl er gehört habe, wie sie im Nebenraum Kaffee tranken. Er habe einnässen müssen.

Ein 26-jähriger Mann habe in der Nußbaumklinik erlebt, wie einem Mitpatienten bei der Elektroschock-Behandlung im vergangenen Jahr ein Rückenwirbel gebrochen wurde. Ein Muskel erschlaffendes Mittel sei vor Beginn der „Behandlung“ nicht verabreicht worden.

Er selbst sei gegen den Willen in der Psychiatrie festgehalten und auch behandelt worden, obwohl eine existierende Lympherkrankung vorgelegen habe und er die Ärzte darüber unterrichtete.

Mitarbeiter und Helfer der KVPM werden für die Dokumentation der vielen Beschwerdefälle noch Wochen benötigen. Bernd Trepping, Vorstand der KVPM Deutschland e.V. sagt: „Die  furchtbaren Erlebnisse, die tagtäglich Betroffene über die Psychiatrie während der Ausstellung erzählen, empören und machen zornig. Wir werden jeden Fall dokumentieren und verantwortliche Psychiater und Pfleger mit den Anschuldigungen konfrontieren. Das, was unsere ehrenamtliche Helfer zum Glück immer wieder aufrichtet, ist der große Zuspruch, den viele Münchener bzw. Passanten zwischendurch geben. Eine Anwältin bot ihre ehrenamtliche Mitarbeit an, sie ist auf Sorgerechtssachen spezialisiert. Lehrer, Mediziner, Kirchenbeauftragte und Sozialarbeiter nahmen Flugblätter und Broschüren mit, um sie in ihrem Umfeld zu verteilen. Ein A 380 Pilot bedankte sich für die gute Arbeit mit einem Eisbecher mit Sahne für alle Helfer und eine Nachbarin bringt uns jeden Tag frische Butterbrezn und Kuchen als Dank.“



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