Nach Urteil gegen „Boystown“-Betreiber: Signalwirkung mit dringendem Handlungsbedarf

6 Dez

Pressemeldung der Firma IJM Deutschland e. V

Die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland e.V. (IJM) begrüßt das Urteil des Frankfurter Landgerichts gegen die Betreiber der Darknet-Plattform „Boystown“. Bereits am Dienstag wurden die vier angeklagten Deutschen wegen der Herstellung und Verbreitung von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen zu hohen Haftstrafen verurteilt. Mit dem Gerichtsurteil sendet die deutsche Justiz ein deutliches Signal in der Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Kindern über das Internet. Um die rasant steigende globale Ausbreitung des Verbrechens auch von Deutschland aus einzudämmen, sieht IJM allerdings die deutsche Politik in der Pflicht stärkere Initiative zu zeigen.

Mit zuletzt mehr als 400.000 Mitglieder war „Boystown“ eine der größten Plattformen im Darknet zum Austausch von Bild- und Videoaufnahmen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Durch die koordinierte Zusammenarbeit internationaler Strafverfolgungsbehörden war es bereits im Mai gelungen, die Plattform stillzulegen. Vor Gericht wurden die vier verantwortlichen Betreiber im Alter zwischen 42 und 66 Jahren jetzt zu Haftstrafen zwischen sieben und zwölf Jahren, teilweise mit Sicherheitsverwahrung verurteilt.

„Die gesprochenen Urteile sind ein wichtiges Signal in der Bekämpfung von sexueller Ausbeutung von Kindern im Internet. Sie zeigen, dass sowohl der sexuelle Missbrauch von Kindern durch die physisch anwesende Person hart zu bestrafen ist, als auch die Verbreitung und der Konsum aller Aufzeichnungen dieses Missbrauchs,“ erklärt Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland.

„Plattformen wie „Boystown“ verdeutlichen uns, wie weit verbreitet und global der sexuelle Missbrauch von Kindern über das Internet ist – und gleichzeitig wie nah er ist. Tausende Mitglieder aus Deutschland zahlten dafür, um schwersten Missbrauch und Ausbeutung von Kindern, teils live, zu sehen. Das Leid dieser Kinder ist unaussprechlich. Für ihren Schutz müssen wir dringend viel mehr tun. Rechtliche Grauzonen müssen geschlossen werden, die viele Täter straflos davonkommen lassen. Das Strafrecht muss sich an die Realität von Verbrechensformen einer digitalisierten Welt anpassen. Dafür setzen wir uns ein,“ so Roller weiter.

IJM Petition nimmt Bundesregierung in die Pflicht

IJM arbeitet seit 2011 auf den Philippinen mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um sexuelle Ausbeutung von Kindern über das Internet zu bekämpfen. Um der globalen Dimension des Verbrechens effektiv entgegenzutreten, muss die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Strafverfolgung deutlich verstärkt werden. Beispiele wie „Boystown“ zeigen, dass davon auch Deutschland nicht ausgenommen ist. Dementsprechend fordert IJM im Rahmen einer Petition die Bundesregierung dazu auf, die Rechtsgrundlagen zur Verurteilung von Täterinnen und Tätern zu verschärfen. Gleichzeitig müssen die technischen Möglichkeiten und die verfügbaren Ressourcen, um Kinder vor sexueller Online-Ausbeutung zu schützen, drastisch ausgeweitet werden.

Link zur Petition: https://ijm-deutschland.de/petition

Für Interviewanfragen steht Dietmar Roller gerne zur Verfügung.



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