TÜV-Verband: Brandrisiko bei Weihnachtsbeleuchtung senken

9 Dez

Besondere Achtsamkeit bei älteren Lichterketten empfohlen. Verlängerungskabel und Verbindungen prüfen. LED-Lichterketten sind die sicherste Wahl.

Pressemeldung der Firma TÜV-Verband e.V.

Leuchtende Weihnachtsbäume, blinkende Weihnachtssterne oder Lichterketten in allen Variationen an Fenstern und Balkonen. Trotz der steigenden Energiepreise erfreuen sich die Bundesbürger:innen an einer festlichen Weihnachtsbeleuchtung. Jedoch sollte auch in diesem Jahr die elektrische Sicherheit nicht vernachlässigt werden. „Heiße Glühbirnen und fehlerhafte Elektrik können in direkter Nähe zu trockenem Tannengrün, Geschenkpapier oder Gardinen ein erhebliches Brandrisiko darstellen“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte beim TÜV-Verband. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und der Beachtung einiger einfacher Regeln lässt sich das Risiko von durch Elektrogeräten verursachten Bränden aber leicht vermeiden. Der TÜV-Verband klärt über die Gefahren auf und gibt Sicherheitstipps für die elektrische Weihnachtsdekoration.

Besondere Achtsamkeit bei älteren Lichterketten empfohlen

Insbesondere ältere 220- bis 240-Volt-Lichterketten sind gefährlich, denn die Glühbirnen aus Glas mit drahtigen Glühwendel erhitzen sich nach längerem Gebrauch stark und stellen eine Brandgefahr dar, wenn sie in der Nähe von brennbaren Materialien platziert werden. Für echte, schon trockene Tannenbäume und -kränze sind ältere Lichterketten daher eigentlich nicht mehr zu empfehlen. „Eine durchgebrannte Glühbirne kann einen Stromschlag verursachen oder dazu führen, dass andere Glühbirnen durch den veränderten Widerstand sehr heiß werden und brennbare Materialien entzünden“, sagt Dinkler. Durchgebrannte Glühbirnen sollten daher schnell und bei ausgeschaltetem Strom gewechselt werden. Um eine Überhitzung zu vermeiden, sollten Nutzer:innen die Lichterketten immer ausschalten, sobald sie das Haus verlassen oder schlafen gehen.

Wer neue Lampen kaufen möchten, sollte darauf achten, dass sie der europäischen Norm EN 60598 entsprechen. „Bei unsicheren Produkten sind die Kabel häufig nicht ausreichend isoliert und Anschlüsse schlecht gesichert“, mahnt Dinkler. „Lassen sich die Kabel einfach aus der Fassung lösen, besteht die Gefahr eines Stromschlags. Bei einer Spannung von über 200 Volt ist das lebensgefährlich.“ Elektrische Geräte sollten daher unbedingt ein Prüfzeichen nach den VDE-Bestimmungen tragen. Verbraucher:innen, die sichergehen wollen, dass die Lichter einem hohen Qualitätsstandard entsprechen, sollten zusätzlich auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit achten.

LED-Lichterketten sind die sicherste Wahl

LED-Niedervolt-Lichterketten haben viele Vorteile und die bunt blinkenden Leuchten sorgen aktuell in vielen Haushalten für behagliche Weihnachtsstimmung. Sie haben eine lange Lebenserwartung, da die Glühbirnen keine Glühfäden haben, und gehen seltener kaputt. Da diese Lichterketten mit einer niedrigeren Spannung betrieben werden, bleiben sie auch bei langem Gebrauch angenehm kühl und sparen Energiekosten. „Moderne LED-Lichterketten stellen in der Regel kein großes Brandrisiko dar und sind so konzipiert, dass sie theoretisch mehrere Tage lang eingeschaltet bleiben können“, erklärt Dinkler. „Aber, wie alles, was mit Elektrizität in Verbindung steht, müssen sie mit Respekt und einer Portion gesundem Menschenverstand behandelt werden.“ Zwar werden LED-Leuchten nicht warm, aber der Transformator selbst kann heiß werden. Damit dieser nicht zu einer Brandgefahr wird, sollten Nutzer:innen ihn von Teppichen, Möbeln und Gardinen fernhalten und dafür sorgen, dass die Luft um ihn herum zirkulieren kann. Um dem Trafo Gelegenheit zum Abkühlen zu geben, sollten Nutzer:innen auch LED-Lichterketten ausschalten, wenn sie längere Zeit nicht in der Nähe sind.

Anschlüsse und Kabel prüfen

Bei Dekorationen mit mehreren Geräten und Lichterketten sollten Verbraucher:innen darauf achten, die (Mehrfach-)Steckdosen nicht zu überlasten und die ertragbare Amperezahl der Steckdosen durch die Zahl und Leistung der eingesteckten Geräte nicht zu überschreiten. Einige LED-Lichterketten verfügen über anschlussfähige Systeme, mit denen mehrere Lichterketten miteinander verbunden werden können. Das reduziert die Anzahl der Steckdosen und Kabel, die herumliegen und zur Stolperfalle werden können. Jedoch sollten sich Nutzer:innen vergewissern, dass die Verbindungsteile richtig angeschlossen sind. „Wenn Strom durch provisorische Verlängerungskabel oder lose Verbindungen fließt, kann dies Funkensprünge oder Lichtbögen verursachen, die brennbare Materialien in direkter Nähe entzünden und einen Brand auslösen“, warnt Dinkler. Ebenfalls sollten Nutzer:innen sich vergewissern, dass die Kabel selbst einwandfrei sind. Beschädigte Kabel mit Bruchstellen oder Knicken sollten nicht mehr benutzt und entsorgt werden. Waren die Lichterketten im Schrank, Dachboden oder Keller eingelagert, sollten Nutzer:innen beim Entwirren auf Anzeichen von Schäden achten.

Außenleuchten für die Outdoor-Weihnachtsdekoration nutzen

Lichterketten für Innenräume und für den Außenbereich sind nicht austauschbar. Wer also Fenster, Garten und Haus von außen dekorieren möchte, sollte hierzu lediglich Außenleuchten verwenden. „Lichterketten für den Innenbereich sind nicht für den Einsatz im Freien ausgelegt und geeignet“, mahnt Dinkler. „Leuchten für den Außenbereich sind speziell für kalte und nasse Bedingungen konzipiert und halten der Witterung sicher stand.“ Zum Aufhängen der Lichterketten sollten die Kabel niemals mittels Reißzwecken oder Nägel durchstochen werden. Außerdem sollten Lichterketten nicht durch Türen und Fenster geführt und eingeklemmt werden. Bei der Installation der Outdoor-Weihnachtsdekoration ist es ratsam einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schutzschalter) einzubeziehen. Der FI-Schalter verringert das Risiko eines tödlichen Stromschlags durch fehlerhafte Stecker, Kabel und Geräte, indem er gefährliche Fehlerströme erkennt und den Strom sofort abschaltet.

Vorsichtsmaßnahmen für den Notfall

Zur Sicherheit vor den Feiertagen sollten Mieter:innen und Hausbesitzer:innen überprüfen, ob alle Rauchwarnmelder in der Wohnung oder dem Haus ordnungsgemäß funktionieren. Ist dies nicht der Fall, sollten entweder die Melder oder die Batterien ausgetauscht werden. Für den Notfall sollte außerdem ein Feuerlöscher oder eine Löschdecke bereitstehen. Um auf einen Brandfall angemessen reagieren zu können, sollten sich alle Bewohner:innen vorher klar machen, wie der Feuerlöscher funktioniert oder wie Flammen mit der Decke abgedeckt und erstickt werden können. Sind die eigenen Löschversuche schon nach kurzer Zeit nicht erfolgreich, sollten sie unverzüglich die Wohnung verlassen und die Feuerwehr (112) verständigen. Beim Verlassen der Wohnung Fenster und Türen schließen, andere Bewohner:innen alarmieren und Kindern und körperlich beeinträchtigten Personen helfen.



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